Von 1980 bis 1990 war auf dem Pariner Berg eine sogenannte Dauereinsatzstellung (DEST) des Tieffliegermelde- und Leitdienstes (TMLD) der Bundesluftwaffe eingerichtet. Betrieben wurde die Radarstellung (Rufname: Alpha 3) durch das 18. Fernmelderegiment 33 in Appen bei Uetersen (Kreis Pinneberg).
Aufgabe der rund um die Uhr besetzten Radarstation war es, den niedrigen Luftraum (unter 3.000 m) entlang der innerdeutschen Grenze zu überwachen und dadurch die durch die Erdkrümmung hervorgerufenen Erfassungslücken der großen, ortsfesten Luftraumüberwachungs-Radargeräte (z.B. CRC Brekendorf bei Rendsburg/Eckernförde) zu schließen. Insgesamt gab es 24 DEST entlang der innerdeutschen Grenze und der Grenze zur damals noch existierenden Tschechoslowakei.
Zur technischen Ausstattung einer solchen Dauereinsatzstellung gehörte im Wesentlichen das 1971 eingeführte Radargerät MPDR 30/1 (Mobiles Puls-Doppler-Radar, 30 km Reichweite, 1. Baureihe) der Firma Siemens. Es bestand zum einen aus dem Antennenwagen, auf dem der bis auf 13 m Höhe hydraulisch ausfahrbare Gelenkmast mit der Radarantenne verlastet war, sowie dem Gerätewagen, in dem neben dem Leistungssender, dem Empfänger und der Daten-Nachbearbeitung auch ein Operator-Arbeitsplatz untergebracht war. Die Fahrzeuge waren vom Typ MAN Lkw 630 L2AE. Die Daten mehrerer Dauereinsatzstellungen wurden per Telefon-Datenleitung zu einer sogenannten Tieffliegermelde- und Leitzentrale (TMLZ) gesendet und von dort an die CRC’s weitergeleitet. Die für die Pariner DEST zuständige TMLZ war in der Marseille-Kaserne in Appen untergebracht, wo auch die Truppenunterkünfte des 18. Fernmelderegiments 33 waren.
Im Schnitt waren in einer DEST rund um die Uhr 8 bis 10 Soldaten im Schichtdienst untergebracht. In einem Gebäude auf dem Gelände befanden sich Schlafräume, das Büro des sogenannten Wachhabenden, Sanitäranlagen und Duschen, eine Küche und ein Aufenthaltsraum. In regelmäßigen Abständen wurde an der Umzäunung des als militärischer Sicherheitsbereich gekennzeichneten Geländes Streife gelaufen.
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Wiedervereinigung wurde die Überwachung des niedrigen Luftraumes an der ja nun nicht mehr existierenden Grenze obsolet und der TMLD am 14.12.1990 von seinem Einsatzauftrag entbunden, womit auch die mobile Radaranlage auf dem Pariner Berg ihre Arbeit einstellte. Die Radargeräte wurden zum Teil verschrottet, einige wurden u.a. an die Türkei oder Pakistan abgegeben. Eine Anlage kann heute noch im Luftwaffenmuseum in Berlin-Gatow besichtigt werden.
Heute ist das das Gelände auf dem Pariner Berg komplett geräumt, nur noch aus großer Höhe sind die Umrisse der ehemaligen DEST noch zu erahnen.
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